- 16 Okt, 2017
- Solarausbildung
Solarmodule sind oft mit zahlreichen Zertifizierungen versehen und haben verschiedene Tests bestanden, die von unterschiedlichen Organisationen validiert wurden, was es schwierig macht, sie zu sortieren. Deshalb haben wir es für Sie getan; welche Tests sind am wichtigsten zu überprüfen, welche Organisationen stellen die Zertifizierungen aus und wie bewertet man ihre Glaubwürdigkeit, und welche Standards sollten Ihre Module erfüllen? Finden Sie die Antworten in diesem Artikel.
Die zu überprüfenden Informationen
Leistungsfaktor: Wird monatlich vom PHOTON-Labor gemessen und veröffentlicht. Er gibt eine gute Vorstellung von der Leistung des Moduls. Idealerweise wählen Sie Leistungsfaktoren um 90 % und darüber.
Anti-PID-Test: PID steht für "Potential Induced Degradation" (Potenzialinduzierte Degradation). Diese Degradation ist hauptsächlich auf eine hohe Betriebsspannung zurückzuführen, die negative statische Ladungen durch die Verkapselung verursacht. Ein Stromabfluss entsteht, der eine positive Polarisation auf der Zelloberfläche erzeugt. Dieses Phänomen, verstärkt durch hohe Temperaturen und Feuchtigkeit, führt zu erheblichen und irreversiblen Leistungsverlusten. Viele Hersteller testen mittlerweile auf diesen Effekt und garantieren Anti-PID bei ihren Produkten.
Anti-Hot-Spot-Test: Der Hot-Spot-Effekt entspricht einer erheblichen Energiedissipation in Form von Wärme aufgrund der Überhitzung einer defekten oder beschatteten Zelle. Diese Defizienz kann das gesamte Modul beschädigen oder seine Leistung reduzieren, da die defekte Zelle den Stromfluss in allen anderen Zellen blockiert. Um dies zu verhindern, sind Module mit Dioden in den Anschlusskästen ausgestattet, die diesen Effekt entgegenwirken, und die Hersteller testen deren Wirksamkeit, um ihren Kunden eine zusätzliche Garantie zu bieten.
Weitere Tests und Informationen
Tests unter bestimmten Bedingungen: Module werden unter bestimmten spezifischen Bedingungen getestet, die je nach Umfeld Ihrer Photovoltaikanlage wichtig sein können. Wir denken dabei insbesondere an Ammoniakbeständigkeitstests für Installationen auf landwirtschaftlichen Gebäuden oder Salzwasserbeständigkeit für Häuser in Meeresnähe. Je nach Region sollten Sie auch auf Schnee- und Windlasten achten.
Integration in den PV-Kreislauf: Zu wissen, dass Ihr Modulhersteller ein Recyclingkonzept für Ihre Anlage vorsieht, indem er Mitglied des PV Cycle-Netzwerks ist, das Sammelstellen für gebrauchte Module einrichtet, ist ebenfalls ein Kriterium, das zu berücksichtigen ist. Dies ist ein Qualitätsnachweis, nicht für das Modul selbst, sondern für das Engagement des Unternehmens im Bereich der nachhaltigen Entwicklung.
Standards und Zertifizierungen
Europäische CE-Norm: Zugewiesen an Geräte EN 12975 und EN 12976.
Qualitätsstandards für Module: Dies sind insbesondere die IEC 61215 und IEC 61730 Normen, die von mehreren Zertifizierungsstellen ausgestellt werden können.
Qualitätsstandards für Zellen: Dies sind die NF CEI 31215 und NF CEI 61646 Normen.
"Made in"-Zertifizierung: Unabhängig davon, ob Produkte in Frankreich, Europa oder anderswo hergestellt werden, garantiert Ihnen diese Zertifizierung, wenn sie von einer kompetenten Stelle ausgestellt wird, die Herkunft Ihres Geräts.
GS-Zertifizierung: Dies ist eine weltweit anerkannte deutsche Qualitätszertifizierung. Die GS-Kennzeichnung von Solarmodulen ist daher ein guter Qualitätsnachweis.
Zertifizierungsstellen
VDE: Ein unabhängiges Prüf-, Test- und Zertifizierungsunternehmen mit Sitz in Berlin, das weltweit als Autorität anerkannt ist. Es testet alle Arten von elektronischen Geräten, Komponenten und Systemen.
TUV Rheinland: Ein technischer Dienstleister mit Sitz in Köln, der jedoch in 65 Ländern tätig ist und eine Referenz im Bereich der Photovoltaiksysteme darstellt. Die TUV-Gruppe überprüft die von den Herstellern bereitgestellten Informationen in Bezug auf Leistung und die an den Modulen durchgeführten Tests.
SGS: SGS ist ein in Genf ansässiges Schweizer (nicht deutsches) Inspektions- und Zertifizierungsunternehmen. Es ist der Weltmarktführer in diesem Sektor in Bezug auf den Umsatz.
O Solaire: Dies ist eigentlich keine Zertifizierungsstelle, sondern eine vom ENERPLAN-Komitee in Zusammenarbeit mit der Solarenergiebranche eingeführte Marke, die zur Unterscheidung von Qualitätsprodukten verwendet wird, die den europäischen Normen entsprechen. Die Marke ist nicht nur für Photovoltaikmodule bestimmt, sondern auch für verschiedene kombinierte Systeme, die mit Solarenergie betrieben werden.
OKO-Test: Auf einigen technischen Datenblättern von Produkten werden Sie manchmal das OKO-Test-Symbol sehen. Dies ist kein Label, sondern eine Auszeichnung des gleichnamigen deutschen Verbraucherschutzmagazins. Diese Auszeichnung wird auf der Grundlage von Bewertungskriterien hinsichtlich gesundheitlicher und ökologischer Aspekte nach einer Analyse der Produkte durch unabhängige Labore und ein spezielles wissenschaftliches Komitee verliehen.
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